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Nach Rauswurf bei FC Bayern: Oliver Kahn spricht über seine größten Niederlagen & seine Zukunft!

Foto: masterplan


„Oliver Kahn spricht erstmals über seine Entlassung beim FC Bayern

Das Beben bei den Bayern erreichte seinen Höhepunkt, als am 27. Mai Oliver Kahn (54) als Vorstandsvorsitzender beim FC Bayern ausschied. Weder die Meisterschaft konnte er mit der Mannschaft feiern, noch fand er öffentlich Worte zu seinem Abgang. Jetzt äußert sich die Torwart-Legende erstmals nach seiner Entlassung über Niederlagen, Führungsprobleme und seine Zukunft.

Bereits am 1. Juni, nur fünf Tage nach seinem Ausscheiden, beteiligte sich Kahn an einem Video-Dreh für seinen neuen Kurs „Learning as a Leader“ (Lernen als Führungskraft) in Zusammenarbeit mit dem Start-up Masterplan. Seit 2019 ist Kahn das Gesicht der Berliner Lernplattform für Unternehmen, die Expertenwissen in Videokursen vermittelt. Gemeinsam mit Masterplan hat er einen neuen Online-Kurs für Führungskräfte entwickelt.

Kahns Interview für das Projekt vom 1. Juni liegt BILD vor. Darin spricht er über seine Bewältigung von Rückschlägen. Anders als erwartet sind seine Aussagen über den FC Bayern durchdacht und sachlich – im Gegensatz zu der impulsiven Art, für die die Torwart-Legende bekannt ist. Ein möglicher Grund könnte sein, dass Kahns Vertrag beim FC Bayern zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch nicht aufgelöst war.

Auf die Frage, wie er es schafft, nach Rückschlägen wie seiner Entlassung beim FC Bayern wieder auf die Beine zu kommen, antwortet Kahn: „Man muss sich natürlich schon ein bisschen schütteln, auch zwischendurch. Aber ich bin einfach so geprägt, geprägt auch vom Sport.“

Kahn fährt fort: „Im Sport habe ich auch immer viele Rückschläge erlebt, viele Niederlagen erlebt und immer auch die Erfahrung gemacht, dass nach einer gewissen Zeit der Reflexion, der Auseinandersetzung einfach mit dem Thema, auch der ehrlichen Auseinandersetzung, große Chancen bestehen.“ Er ist überzeugt: „Man lernt nicht aus dem Scheitern, sondern aus der Reflexion über das Scheitern.“

Während seiner Amtszeit als Vorstandsvorsitzender holte der erfolgreiche Rekord-Meister lediglich zwei Meistertitel, konnte aber weder die Champions League noch den DFB-Pokal gewinnen. Zudem erfüllten Neuverpflichtungen wie die von Trainer Julian Nagelsmann (36) nicht die Erwartungen.

Kahn betrachtet Niederlagen vor allem als Lernchancen: „Ich glaube nicht, dass man ein unveränderliches Mindset hat. Man kann immer wieder von neuen Situationen lernen und sich weiterentwickeln.“ Dennoch benötige er Zeit, „um neue Kräfte zu schöpfen“.

Im Interview spricht Kahn auch über seine Führungsphilosophie: „Ein sehr wichtiger Punkt ist, sich nicht so sehr mit den fachlichen Themen zu beschäftigen, sondern mehr mit den Menschen, mit denen ich zu tun habe, mit den Menschen, für die ich Verantwortung trage.“ Der ehemalige Torhüter äußert sich außerdem zu seinem Verständnis von Arbeit und Privatleben als Führungskraft: Er betont, dass es wichtig sei, sich Auszeiten zu nehmen und nicht ständig im Büro zu sein.

Kahn erklärt, dass er Orte aufsucht, an denen er sich wohl fühlt, wie beim Golfspielen, um Abstand zu gewinnen. Dies sei für jeden Boss wichtig. Die Idee, 24 Stunden am Tag im Büro zu sein, hält er für überholt.

Zu den Rückschlägen in seiner Karriere zählt seine Degradierung als Torhüter bei der WM 2006 zum Ersatzspieler. Zunächst wollte Kahn dieser Rolle nicht nachkommen, folgte dann aber dem nach eigener Auskunft wichtigsten Rat seiner Karriere: „Es gibt viele gute Ratschläge, aber ein besonders guter Ratschlag war, als mir geraten wurde, ‚Fahr da mit!‘ Ich glaube, da habe ich sehr viel über mich gelernt und wie ich mit der Rolle der Nummer zwei umgehe.“

Was die Zukunft für Kahn bereithält, ist noch nicht klar. Er plant, sich Zeit zu nehmen, um das Erlebte zu verarbeiten. In Anbetracht der letzten Jahre, in denen er viel gelernt hat, möchte er vorerst nichts Neues lernen, sondern erst einmal alles setzen lassen und schauen, was sich in ihm entwickelt.“

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