In der Nacht zum Montag erschüttert eine Schießerei den gutbürgerlichen Stadtteil Sasel in Hamburg. Um 22.30 Uhr wird Misagh, ein 24-jähriger Iraner, vor der Shisha-Bar „Cherie“ von mehreren Projektilen getroffen und stirbt trotz rascher Rettungsbemühungen im Rettungswagen. Ein Killer-Kommando scheint ihn gezielt ins Visier genommen zu haben.
Die Polizei reagiert prompt und nimmt zwei Verdächtige fest. Sie sichert Spuren, indem sie den Verdächtigen Papiertüten über die Hände stülpt. Doch überraschenderweise werden die Verdächtigen aus rechtlichen Gründen später wieder freigelassen. Die Ermittlungen dauern an, und die Mordkommission sichert weiterhin den Tatort vor der „Cherie“-Bar.
Dieser Vorfall scheint in eine Reihe brutaler Attentate im Hamburger Drogen-Krieg eingebettet zu sein. In den letzten Monaten gab es ähnliche Angriffe auf Drogendealer, bei denen einige knapp überlebten. Die Polizei befürchtet eine anhaltende Welle von Attentaten und vermutet, dass verschiedene Kartelle um die Kontrolle des lukrativen Hamburger Drogenmarktes kämpfen.
Hintergrund dieser Eskalation sind wohl die hochprofitablen Kokaingeschäfte. Der Drogenmarkt in Hamburg ist besonders lukrativ, da große Mengen Kokain über den Hafen geschmuggelt werden. Die Kartelle versuchen, Einfluss auf die Terminals zu nehmen, indem sie Hafenarbeiter, Schiffsbesatzungen und Lkw-Fahrer bestechen. Durch das Überangebot sinken die Kokainpreise, was zu einer gefährlichen Spirale führt: Je billiger das Kokain, desto brutaler werden die Morde, um die Vormachtstellung zu sichern. Es entsteht ein bedrohlicher Kreislauf von Gewalt und Drogenhandel.
