Wimbledon-Champion Boris Becker (55) sollte eigentlich ab heute als Experte die US Open für “Sportdeutschland.TV” kommentieren – direkt aus New York. So plante es zumindest der Sender. Alle Teammitglieder des Senders sind laut BILD-Informationen bereits in den USA angekommen, nur von Becker selbst gibt es bislang kein Lebenszeichen. Der Vor-Ort-Auftritt der Tennis-Legende scheint nicht wie geplant stattzufinden.
Es wurde bekannt, dass Becker keine Akkreditierung für die US Open erhalten hat. Ein Mitarbeiter der Veranstaltung verriet gegenüber der BILD-Zeitung: „Für Becker gibt es gar keine Akkreditierung für die US Open.“ Diese Enthüllung wirft Fragen auf, da Becker bereits im August offiziell als Experte für die Live-Übertragung der US Open auf einer Pressekonferenz vorgestellt wurde und als Kommentator auf der Seite des Streaming-Anbieters gelistet ist.
Die erste Übertragung der US Open sollte heute um 17 Uhr deutscher Zeit beginnen, jedoch wird Boris Becker dabei nicht persönlich vor Ort sein. Laut Informationen von BILD soll Becker keine Akkreditierung für die US Open erhalten haben, weil er anscheinend bislang kein gültiges Visum für die USA vorweisen konnte. Es wird gemunkelt, dass er erst kürzlich einen Visumantrag gestellt hat. Dies könnte mit Beckers rechtlichen Problemen in Verbindung stehen.
Im vergangenen Jahr wurde Becker in Großbritannien aufgrund von Verstößen gegen Insolvenzauflagen zu einer Haftstrafe von über zwei Jahren verurteilt. Ende 2022 kehrte er nach Deutschland zurück, blieb aber in Großbritannien auf Bewährung. Bereits 2002 erhielt er eine Bewährungsstrafe wegen Steuerhinterziehung. Wegen dieser Hintergrundgeschichte könnte es Probleme mit der Visumerteilung geben.
In einer Pressekonferenz im August versicherte Becker auf Nachfrage der BILD, dass es keine Schwierigkeiten bei seiner Einreise geben würde. Doch anscheinend droht ihm nun ein bitteres Déjà-vu: Schon 2017 sollte er als Experte für Eurosport von den US Open berichten, durfte jedoch nicht einreisen, da sein Arbeitsvisum abgelaufen war.
Beckers Anwalt, Oliver Moser, erklärte auf Anfrage der BILD-Zeitung: „Mein Mandant hat seinen Antrag auf Erteilung des notwendigen Visums selbstverständlich so schnell wie möglich eingereicht. Der Antrag ist jedoch bisher noch nicht beschieden. Boris Becker wird seine Moderatoren-Tätigkeit, gleichwohl heute von einem Fernsehstudio aus pünktlich aufnehmen.“
Das bedeutet, dass Becker wie bereits bei den Australian Open im Januar als Experte aus Deutschland zugeschaltet wird. Dies ist jedoch sicherlich nicht das, was sein neuer Sender “Sportdeutschland.TV” erwartet hatte. Auf eine Anfrage der BILD-Zeitung teilte der Chef von “Sportdeutschland.TV”, Björn Beinhauer, recht kryptisch mit: „Boris Becker wird heute auf alle Fälle kommentieren. In welcher Form, das geben wir um 17 Uhr bekannt.“ Es bleibt also abzuwarten, wie Becker letztendlich in die Kommentierung eingebunden wird.