Es gibt Bewegung in den Verhandlungen über Robert Habecks (53, Grüne) Heizungsplan, der als Heiz-Hammer bezeichnet wird. Der Wirtschaftsminister hat 77 Fragen der FDP beantwortet, die insgesamt 45 Seiten umfassen (BILD hat Einsicht erhalten).
In einigen Punkten sind Habeck und seine Beamten überraschend konkret. Sie geben detaillierte Auskunft über die erwarteten Kosten für Mieter und Eigentümer. Hier sind die wichtigsten Details aus den gegebenen Antworten:
Preise für neue Heizungen
Habecks Beamte haben je nach Sanierungsstand eines Gebäudes unterschiedliche Kostenkalkulationen erstellt. Bei einem Einfamilienhaus belaufen sich die geschätzten Preise für den Kauf und Einbau einer Wärmepumpe (Luft/Wasser) auf 22.420 Euro (gut saniert) bis 45.920 Euro (unsaniert). Eine Gasheizung kostet zwischen 10.980 und 11.380 Euro. Ein Pelletkessel kann bis zu 33.780 Euro kosten, während eine E-Direktheizung zwischen 6.940 und 8.540 Euro liegt.
Für ein Mehrfamilienhaus mit 6 Wohnungen schätzt man die Kosten für eine Wärmepumpe auf 38.680 Euro bis 78.080 Euro. Eine Gasheizung würde zwischen 14.380 und 19.080 Euro kosten. Die Veranschlagung für einen Pelletkessel beläuft sich auf bis zu 47.280 Euro, während für E-Direktheizungen bis zu 24.750 Euro veranschlagt werden.
Kosten für Mieter
Die Umstellung von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe in einem unsanierten Mehrfamilienhaus mit 6 Wohnungen (jeweils 83 Quadratmeter) würde den Eigentümer insgesamt 78.080 Euro an Investitionskosten verursachen, so Habecks Beamte. Diese Kosten könnten bis zu 79 Cent pro Quadratmeter auf die Mieter umgelegt werden.
Das bedeutet, dass die Monatsmiete um bis zu 65 Euro steigen könnte. Allerdings betont Habecks Team, dass die Betriebskosten einer Wärmepumpe günstiger sind als bei einer neuen Gasheizung. Dadurch würden die Nebenkosten für die Mieter eher reduziert, und zwar um etwa 53 Euro pro Monat.
In einem mittelgut sanierten Mehrfamilienhaus belaufen sich die Kosten für eine zentrale Wärmepumpe laut Habeck auf 57.480 Euro. Dies könnte zu einer Mietsteigerung von bis zu 47 Euro führen. Gleichzeitig schätzt er die Energieeinsparungen auf 34 Euro.
Entwicklung des Gaspreises
In den kommenden Jahren wird Gas deutlich teurer werden, da ein CO₂-Aufschlag erhoben wird. Derzeit beträgt dieser Aufschlag 30 Euro pro Tonne CO₂ und wird in den nächsten Jahren schrittweise erhöht.
Kohle-Ausstieg
Bislang will die Bundesregierung bis 2038 komplett aus der Kohle aussteigen. Habeck will das Ziel offensichtlich schon 2030 erreichen.
Unter Antwort 4 heißt es auf eine entsprechende Frage zum Strommix: Die Stromproduktion aus Stein- und Braunkohle sowie der dadurch zu erwartende CO₂-Ausstoß sinkt bis 2030 jeweils auf null.
