Der Schiedsrichter Sascha Stegemann steht nach dem Bundesliga-Wochenende im Fokus der Diskussionen. Während des Spiels zwischen Dortmund und Bochum (1:1) gab es eine strittige Entscheidung bezüglich eines möglichen Fouls an Dortmund-Stürmer Karim Adeyemi. Im Sport1-Doppelpass äußerte sich Stegemann zu der Situation und gab bekannt, dass er aufgrund von Drohungen polizeilichen Schutz in Erwägung zieht.
Stegemann erklärte: “Es sind viele negative Dinge auf mich eingeprasselt, die muss ich noch verarbeiten. Ich habe mich dann dazu veranlasst gesehen, entsprechend Strafantrag zu stellen und jetzt auch polizeiliche Schutzmaßnahmen im Raum stehen.”
Er möchte nun eine Pause einlegen und darüber nachdenken, wie er weiter vorgehen soll. Auch der Schiri-Boss Lutz-Michael Fröhlich soll in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.
Die Drohungen gegenüber Stegemann und seiner Familie werden von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und Stuttgarts Vorstandsvorsitzendem Alexander Wehrle verurteilt. Wehrle sagte im Sport1-Doppelpass: “Es kann nicht sein, dass ein Schiedsrichter und die Familie Morddrohungen bekommen und die Polizei diese ernst nehmen. Das ist einfach ein No-Go!”
Stegemann äußerte sich auch zur strittigen Entscheidung im Spiel: “Wenn die Dinge laufen, wie sie am Freitag liefen, dann ist es unglücklich. Das fühlt sich nicht gut an.” Er gab zu, dass er die Szene gerne noch einmal angeschaut hätte und dass eine Intervention des Video-Assistenten die richtige Entscheidung gewesen wäre.
Nach dem Spiel stürmten BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl, Trainer Edin Terzic und Kapitän Marco Reus in die Schiedsrichterkabine, um ihre Emotionen zu zeigen. Stegemann betonte jedoch, dass er mit Terzic im Guten auseinandergegangen sei und dass das Geschehen in der Kabine dort bleiben solle.